Hybrides Arbeiten Teil 1: der neue Standard?
Flexibel, mobil, selbstbestimmt. Die Art und Weise, wie wir Arbeit denken, ist im Wandel. Die wichtigsten Punkte über hybride Arbeitsformen im Überblick.
von
Felisa Peral
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Fleskerin der ersten Stunde, die sich dem Entdecken neuer Arbeitswelten verschrieben hat.
Lesedauer
3 Minuten
Im Zeichen von New Work
Die Arbeitswelt unterzieht sich einem strukturellen Wandel: Die Digitalisierung, die Globalisierung und die Netzwerkökonomie mischen die Karten der Arbeitswelt neu. Dies manifestiert sich in einem kollektiven Umdenken von Werten und Arbeitsweisen.
Beim Ringen um Talente räumen fortschrittliche Unternehmen ihren Mitarbeitenden mehr persönliche Entwicklungsmöglichkeiten, Selbstbestimmung und Flexibilität ein und etablieren eine Kultur des Vertrauens. Durch die Corona-Pandemie wurden alte Strukturen aufgerüttelt und neue Arbeitsformen erprobt.
Ein zentrales Element von New Work sind hybride Arbeitsformen: die Möglichkeit, Arbeit örtlich und zeitlich dynamisch zu gestalten und vielfältige Arbeitssettings sinnvoll zu kombinieren.
Flexibel ist fix
Remote Work ist nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie salonfähig geworden. Es erlaubt, über räumliche Distanzen hinwegzusehen und den Alltag flexibel zu gestalten. Dadurch sind wir mobiler und nutzen unsere Zeit effizienter.
Bürokratisch regulierte Arbeitszeiten und fix vorgegebene Arbeitsplätze haben ebenso ausgedient wie hierarchische Führungsstile. Arbeitgebende, die junge Talente gewinnen – und vor allem halten – wollen, sollten ihnen Freiraum und Entfaltungsmöglichkeiten gewähren. Denn Wissensarbeit entsteht nicht auf Knopfdruck und Kreativität kommt nicht vom Fliessband.
Inzwischen hat sich Remote Work vielerorts etabliert und wird von Mitarbeitenden zunehmend vorausgesetzt. Ausserhalb des Büros arbeiten zu können und sich Zeit flexibel einzuteilen ist mittlerweile zu einem Hygienefaktor geworden.
Workspaces, Home-Office und das Büro der Zukunft
Mit Remote Work eröffnet sich ein weites Spektrum an Arbeitssettings, die weit über Home-Office hinausreichen.
Nehmen wir diesen Beitrag als Beispiel: Die Idee entstand in einem Video Call zwischen einer Person im Büro und einer anderen in einem Workspace. Die Recherche in einem Café zwischen bunten Bücherdeckeln, einer wirren, aber angenehmen Geräuschkulisse und dem Geruch nach frischem Assam-Tee. Die erste Fassung entstand am heimischen Küchentisch der Autorin. Die Korrektur später in einem Workspace nahe ihrer Wohnung.
Während das Home-Office sich für viele besser für tiefe Konzentration eignet, ist das Büro der Zukunft ein Hub für Kollaboration. Hier werden Zukunftsstrategien entwickelt, Ideen beim Kaffee ausgetauscht und soziale Events organisiert. Die Lockdowns haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich regelmässig zu treffen. Das fördert nicht nur den Teamgeist, sondern auch eine effektive Zusammenarbeit.
Eine weitere Komponente, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, sind Workspaces: Das Netzwerk der vielfältigen Arbeitsplätze ist der Inbegriff hybrider Arbeitsformen.
Workspaces ermöglichen eine ganze Palette an Arbeitsmodi: konzentrierte Fokuszeiten, Meetings, kreative Workshops, Kundentreffen oder ungestörte Videocalls. Die räumliche Unabhängigkeit erlaubt es, nahe dem Wohnort oder Zweitwohnsitz zu arbeiten und Pendelzeit einzusparen. Sie vernetzen Teams und erweitern das Einzugsgebiet des Unternehmens.
Arbeits Lebenszeit
Flexible Arbeitsmodelle erlauben es, private Bedürfnisse im Tagesverlauf besser unterzubringen. Work-Life-Blending ist ein neuer Ansatz gegenüber der bekannten Work-Life-Balance. Er beschreibt die Art, Privat- und Berufsleben harmonisch zu verbinden, anstatt einen Spagat zwischen den – sowieso schwer trennbaren – Welten zu versuchen.
Dies erfordert allerdings auch Disziplin und Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. Ein Risiko, wenn die beiden Bereiche miteinander verschmelzen, ist Stress durch ständige Erreichbarkeit und eine Informationsflut. Hier ist gute Planung gefragt, um sich Ruhephasen und störungsfreie Zeiten eigenständig einzuplanen.